Neue Studie: Diversity ist im EuroStoxx 50 angekommen

Bereits zum dritten Mal hat die European Diversity Research & Consulting die Unternehmenskommunikation von europäischen Blue-Chip-Unternehmen unter die Lupe genommen und bemerkenswerte Zahlen präsentiert: 93,9% aller Unternehmen im EuroStoxx 50 nahmen im Jahr 2011 in ihren CSR-Reports auf das Thema „Diversity“ Bezug. 77% von ihnen behandelten das Thema in ihren Jahresberichten und 94% auf ihren Websites. Allerdings ist der Umfang der Berichterstattung teilweise lückenhaft: Nur sieben Unternehmen veröffentlichen eine Seite oder mehr in ihren Jahresberichten – verglichen mit 25 Betrieben, die eine Seite oder mehr ihrer CSR-Reports dafür verwenden.
Die Ergebnisse der Untersuchung decken sich mit den früheren Erhebungen (2007 und 2009) zur Berichterstattung der Stoxx50-Unternehmen. In diesem Berichtsjahr (2011) wurde wegen des ökonomischen Kontextes der Fokus auf die EuroStoxx gelegt. Die regionalen Vergleiche der Studie zeigen, dass nur im Länder-Cluster „Italien-Spanien“ alle Konzerne das Thema Diversity in ihren CSR-Reports berücksichtigen. Drei oder mehr Diversity-Dimensionen decken diese Unternehmen dabei in ihren Berichten ab. Diese Konzerne sind gleichzeitig auch diejenigen, die häufig über konkrete Fortschritte in ihrer Diversity-Arbeit (80%) berichten. In vorausgehenden Untersuchungen der Stoxx50-Unternehmen waren es dagegen nur Firmen aus Großbritannien, die das Thema Diversity zu 100 Prozent behandelten. Diese werden aber nicht in die Analyse der Euro-Zone mit eingeschlossen.
Wenn man die Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen analysiert, zeigt das Cluster „Industrie“ eine Berichterstattung von 100 Prozent in den Geschäftsberichten. Die Unternehmen aus der Automobil-, Finanz- und Tabakbranche berichten dagegen zu 100% in ihren CSR-Reports und auf ihren Unternehmens-Webseiten. Insgesamt betrachtet sind es immerhin 30 Unternehmen, die sich mit mindestens vier Kerndimensionen (darunter auch Work-Life-Balance) in ihrer Öffentlichkeitsarbeit beschäftigen. Die große Mehrheit, nämlich 22 Betriebe, nehmen konkrete Erfolge ihrer Diversity-Arbeit mit in ihre Jahresberichte auf. Dieser Ansatz, der über einfache Absichtserklärungen oder Programmbeschreibungen hinausgeht, ist mit den Ergebnissen der Stoxx 50-Analysen von 2009 und 2007 konsistent.
Im Berichtsjahr 2011 verknüpfen 70 Prozent der EuroStoxx50 Unternehmen das Thema Diversity mit den Konzepten „Inklusion“ oder „Chancengleichheit“. Dies zeigt eine breiteres Verständnis für „Diversity Management“, das sich allerdings nicht in einer thematischen Breite fortsetzt. Der Schwerpunkt liegt weiterhin sehr deutlich auf dem Aspekt „Gender“, gefolgt von den Dimensionen Ethnizität und Behinderung.
In der qualitativen und quantitativen Analyse wurden zunächst die Geschäftsberichte sowie die Nachhaltigkeitsberichte aller EuroStoxx 50-Unternehmen eingeholt und untersucht. In diesem Jahr wurde die Analyse auf sämtliche Internetauftritte dieser Unternehmen ausgeweitet. Die Analyse zielte darauf, Art und Umfang der Darstellung von Diversity im Rahmen der Unternehmenskommunikation, insbesondere der Berichterstattung zu erfassen. Die Daten wurden nach Regionen und Branchen ausgewertet. Abschließend wurden die Ergebnisse denen der vergangenen Stoxx 50-Studien aus den Jahren 2007 und 2009 gegenüber gestellt, allerdings ohne direkte Vergleiche anzustellen, da die Stichproben voneinander abweichen.