Kulturelle Vielfalt systematisch nutzen

Multi-Kulti-Restaurants, Ethno-Pop und Fernreisen haben derzeit Hochkonjunktur. Die deutsche Wirtschaft jedoch muss erst noch die Potenziale entdecken, die kulturell vielfältige Beschäftigte und Kunden mit Migrationshintergrund bieten. Der Ansatz „Diversity“ erleichtert den Zugang.
Entwicklungen wie die Alterung der Gesellschaft und die europäische Integration tragen dazu bei, dass die Bevölkerung in Deutschland ethnisch, kulturell und religiös vielfältiger wird und Menschen mit Migrationshintergrund einen immer größeren Teil der Bevölkerung ausmachen. In Deutschland leben derzeit rund 7,3 Millionen Ausländer. Zusammen mit Eingebürgerten, Aussiedlern und Kindern
aus binationalen Ehen sprechen wir von über 14 Millionen Menschen in Deutschland, die einen Migrationshintergrund aufweisen. Das ist fast jeder fünfte Einwohner. Zudem ergeben sich aus der Internationalisierung der Märkte und der Unternehmen sozial und kulturell immer vielfältigere Belegschaften, Kunden und Geschäftspartner. Unternehmen müssen aber Kompetenzen im Umgang mit kultureller Vielfalt entwickeln, um die Potenziale von Migranten zu nutzen und im internationalen Wettbewerb um Fachkräfte mithalten zu können. Als Folge der Alterung unserer Gesellschaft werden Schätzungen zufolge im Jahr 2020 allein in Westdeutschland mehr als 2,5 Millionen Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung fehlen. Engpässe an Fachkräften werden dann vor allem durch die Ausbildung und Beschäftigung von Mitarbeitern mit Migrationshintergrund auszugleichen sein. Mitarbeiter, die sich aufgrund ihres kulturellen oder religiösen Hintergrunds oder ihrer Hautfarbe benachteiligt oder ausgegrenzt fühlen, werden jedoch nicht im gewünschten Maß produktiv sein. Diversity zielt daher auf die Anerkennung unterschiedlicher Sichtweisen, Ideen, Fähigkeiten
und Potenziale ab..

Der Text erschien in „Personalmagazin 5/2006“ und kann hier nachgelesen werden.