Klassische Rollenverteilung auch im Sport

Eine Segmentierung nach dem Geschlecht scheint, wie im Erwerbsleben, auch bei ehrenamtlichen Tätigkeiten in Sportorganisationen zu existieren. Zwar machen Frauen 40 Prozent der Mitglieder in Sportvereinen aus, in den Führungsgremien sind sie aber deutlich unterrepräsentiert: In den Leitungspositionen des deutschen Sports beträgt der Frauenanteil gerade einmal zehn Prozent. „Während viele Frauen in den unteren Bereichen unverzichtbare und wertvolle Arbeit leisten, finden sich in den Leitungsfunktionen überwiegend Männer. Das hat nicht nur mit mentalen, traditionellen Befindlichkeiten zu tun, sondern auch strukturelle Ursachen: Für Frauen ist es in der Regel sehr viel schwieriger, ihr Ehrenamt mit Kindern und Beruf unter einen Hut zu bringen“, so Christel Riemann-Hanewinckel, Staatssekretärin im BMFSFJ.

Dem soll durch ein vom BMFSFJ und anderen Trägern, wie dem Deutschen Sportbund, gefördertem Projekt „Frauen an die Spitze“ entgegengewirkt werden, mit dem Ziel, den Frauenanteil in Führungspositionen von Sportverbänden und Landessportbünden künftig zu erhöhen. Dafür sollen die Erfahrungen und Kompetenzen von Frauen genutzt werden: Qualifizierte Frauen sollen durch Coaching und Vernetzung zur Übernahme von Funktionen in Sportorganisationen motiviert werden. Zudem soll auf Funktionsträger im Sport eingewirkt werden, um sie von einer höheren Partizipation von Frauen in den Führungsgremien des Sports zu überzeugen.