Impulstagung: Ungleich besser verkaufen – Marktchancen bei Frauen in neuem Licht

Alle sprechen darüber, alle finden es ungeheuer spannend – aber die wenigsten Unternehmen setzen es wirklich schon um: Marketing für die Wirtschaftsmacht „Frauen“! Dabei ist uns allen bewusst, dass sich die Entwicklung der letzten Jahre auf drei markante Erkenntnisse zurückführen lässt: Frauen stellen u.a. wegen zunehmend höherqualifizierter Berufstätigkeit (verbunden mit steigendem Einkommen!) eine ernstzunehmende Marktmacht dar. Frauen kaufen anders! Sie fordern meist eine umfassendere Beratung, gehen risikobewusster mit Investitionsentscheidungen um, wollen frühzeitig Einfluss auf Produktentwicklungen nehmen. Frauen beeinflussen direkt oder indirekt mittlerweile nahezu 80% aller Kaufentscheidungen! Zwar kann man nicht von einer einheitlichen „Zielgruppe Frau“ sprechen, da sich die Lebenswelten von Frauen untereinander vielfältig unterschieden. Aber viele Untersuchungen belegen, dass Frauen in Werbung, Marketing und Vertrieb tendenziell anders angesprochen werden wollen. Um erfolgreich am Markt zu bestehen, müssen sich daher Unternehmen – unabhängig von Größe oder Branche – darauf einstellen. Ziel dieser Impulstagung ist, Hintergründe dieser Entwicklung aufzuzeigen, Anregungen zu Veränderung der Marktstrategie zu geben und Impulse für Innovationen zur Umsatzhebung und Marktbehauptung durch Beispiele aus der Praxis zu setzen. Diese Tagung richtet sich besonders an die Geschäftsführung, an Marketingverantwortliche und den Vertrieb in Unternehmen, unabhängig von Grösse oder Branche. Sie richtet sich auch an Unternehmensberatungen und Werbeagenturen, die Unternehmen diesem Weg begleiten. Ein grundlegendes Bewusstsein für Verbesserungspotenziale zeigt Diversity Experte Michael Stuber mit seinem Hauptvortrag „Geschlechterklischees in der Werbung“. Mit messerscharfem Blick für zahlreiche Schieflagen im vorherrschenden Massenmarketing entlarvt der Pionier des Konzeptes „Vielfalt nutzen“ die drastischen Fehler, die vor allem Werber bei der Ansprache des Marktes machen: Vorannahmen über Kunden anhand von Persönlichkeitsfaktoren zu treffen. Männer sind, Alte sind, Türken sind… Mit Schablonen und verkürzten Denkweisen erreiche man jedoch nur einen sehr kleinen Teil des Gesamtmarktes, zeigt Stuber auf. „Noch größere Kundengruppen werden mit Stereotypen zielsicher verprellt“, weiß der Forscher aus eigenen und fremden Studien. Diese sind vielen Marketing-Entscheidern nicht bekannt. Auch das eine Erkenntnis aus seiner langjährigen Befassung mit dem Thema. Über Marketing-Forschung fand Stuber schon vor Jahren heraus: Marketer nutzen genau jene Kriterien für die Selektion von Zielgruppen, die ihnen für Diversity-Segmente (Frauen, Migranten, Schwule, Ältere) fehlen. Sein Vortrag zeigt deutlich: Es gibt viel zu (anders) zu tun und zuvor braucht es das vielbeschworene Umdenken in den Köpfen, die jahrelang mit Einheitskonzepten allzu erfolgreich waren.