Hilfe beim Coming Out: Erstes schwules Jugendzentrum eröffnet

In der Pubertät, wenn die Hormone Purzelbäume schlagen, alles „porno“ ist und „schwul“ oft als Bezeichnung für Dinge gebraucht wird, die man nicht gut findet, fällt ein Coming Out besonders schwer. In Dortmund will nun das deutschlandweit erste schwul-lesbische Jugendzentrum jungen Männern beim Weg aus dem argumentativen Versteck helfen. Die Jugendbildungs- und Beratungseinrichtung wird vom schwul-lesbische Arbeitskreis Dortmund (SLADO) betrieben. Die Einrichtung „Sunrise“ soll nicht nur 12- bis 21-jährigen Schwulen und Lesben bei ihrem Coming-out helfen, sondern auch Elternarbeit leisten – denn Eltern sind oft damit überfordert, wenn ihr Sohn oder ihre Tochter „aus heiterem Himmel“ meint, er oder sie wäre schwul oder lesbisch. Zudem will das Zentrum Aufklärungsarbeit und Schulungen betreiben. Das Jugendamt der Stadt Dortmund fördert das Projekt. Angeboten wird unter anderem ein „Girls Day“ für lesbische Mädchen am Donnerstag und ein „Boys Day“ für schwule Jungen am Mittwoch. Über das Internet können auch persönliche Termine mit pädagogischen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen vereinbart werden. Nach vorsichtigen Schätzungen leben in Dortmund über 30.000 Lesben und Schwule, etwa 1.500 davon im Alter zwischen 14 und 18 Jahren. „Lesbische und schwule Jugendliche sind besonderen psychosozialen Belastungssituationen ausgesetzt. Sie erleben Diskriminierungen und Ausgrenzung und müssen ihre Sexualität in einem gesellschaftlichen Kontext entwickeln, der ausschließlich heterosexuelle Leitbilder anbietet.“, erklärt das „Sunrise“.