Es lebe der Unterschied

Wie definiert man einen Leistungsträger im Jahr 2012? Sicher nicht mehr „unbedingt männlich, 30 bis 39 Jahre alte und deutscher Herkunft“. Zumindest nicht dort, wo Diversity Einzug erhält, legt der Artikel von Birgit Broechler aus der „W&V“ 51/2012 dar.

Firmen wie die Lufthansa machen es vor: Laut dem Artikel in der W&V sind die die Hälfte der Vorstandsposten (zwei von vier) mit Frauen besetzt, acht Prozent der Belegschaft sind behindert. Die Lufthansa beruft sich auf ein Konzept aus den USA namens „Diversity“. Es fördert die Integration aller Individuen. Dass es ein Konzept für die Zukunft ist, ist sich der Kölner Unternehmensberater Michael Stuber sicher. Denn dahinter stecken keine sozialromantischen Vorstellungen, sondern ökonomische Ziele. „Unternehmen, die die gesellschaftliche Vielfalt wiederspiegeln, können mehr Kunden gewinnen, erfolgreicher auf dem Markt sein, eine höhere Produktivität und sinkende Fluktuation erreichen“, weiß Stuber. Die Notwendigkeit ist offensichtlich, denn aufgrund rückläufiger Geburten seit den 1970ger Jahren wird es zukünftig an Arbeitskräften fehlen. Derzeit werden vor allem Mentoring-Programme für Frauen entwickelt, die Lufthansa arbeitet aktuell an einem Mentoring für Schwerbehinderte. Aber auch die kontinuierliche Weiterbildung älterer MitarbeiterInnen muss mitbedacht werden. Diversity steckt hierzulande in den Kinderschuhen und kommt qualifizierten Bewerbern zu Gute. „Der Blick wird auf Qualifikation und Potenziale der Kandidatinnen gerichtet und weniger darauf, wie dieser Mensch aussieht oder lebt“, so die Einschätzung von Michael Stuber.