Altenhilfe kultursensibel gestalten

Der kultursensible Umgang mit ausländischen Seniorinnen und Senioren müsse in Deutschland selbstverständlich werden, fordert die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Marieluise Beck. Anlässlich des „Internationalen Tages der älteren Menschen“ stellte Beck die Kampagne „Aufeinander zugehen – voneinander lernen“ vor. Die Kampagne soll helfen, die Situation älterer MigrantInnen in Deutschland, die eine schnell wachsende Bevölkerungsgruppe darstellt, zu verbessern. Bis zum Jahr 2010 wird die Gruppe der über 60-jährigen AusländerInnen von heute 600 000 auf voraussichtlich 1,3 Millionen Menschen anwachsen. Viele Einrichtungen der Altenhilfe hätten sich jedoch nur unzureichend auf ältere Menschen mit Migrationshintergrund eingestellt. „In Würde alt werden heißt auch, besondere religiöse und kulturelle Bedürfnisse zu berücksichtigen. Eine umfassende interkulturelle Öffnung der Altenhilfe und der Abbau von Zugangsbarrieren ist daher dringend notwendig, damit auch Menschen mit Migrationshintergrund sich angesprochen fühlen können.“, so Beck. Die Altenhilfe sollte daher verstärkt mit Migrantenorganisationen zusammenarbeiten, die die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Klientel gut kennen. Im Rahmen der Kampagne verpflichteten sich Träger der freien Wohlfahrtspflege und über 60 weitere Verbände und Einrichtungen der Altenhilfe zur Umsetzung des „Memorandums für eine kultursensible Altenhilfe“ in die Praxis.